Ich bin am 06.06.1980 in Lübeck/Deutschland geboren, und habe 2001 mein Staatsexamen zur Tanz und Gymnastiklehrerin mit dem Schwerpunkt Bewegung und Musik absolviert. Direkt nach dem Abschluss bin ich nach Österreich gezogen.
Im Dezember 2004 ist mein erster Sohn Julian geboren. Mein Mann und ich sind jung Eltern geworden, wir waren erst kurz zusammen und sehr schnell auf einmal eine kleine Familie. Das frühe Mamawerden hat mich in meiner Entwicklung ziemlich geprägt; mir war schnell klar, dass sich das „alte“ Begleiten von Kindern für mich nicht stimmig anfühlt. Glücklicher Weise bin ich auf die Kleinkindpädagogik der Kinderärztin Emmi Pikler gestoßen, die mir in ihren Büchern die Einführung in die autonome Bewegungsentwicklung, das freie Spiel, die beziehungsvolle Pflege, soziales Lernen und das für mich wichtigste, das wertfreie Beobachten gelehrt hat.
Im August 2006 ist mein zweiter Sohn Jonathan geboren, meine erste Hausgeburt. Ab da hat sich gezeigt, dass der Sprung von einem kleinen Kind zu auf einmal 2 kleinen Kindern zu haben enorm ist. Stillen, Wickeln und Schlafen haben meinen Alltag bestimmt. Zum Glück bin ich sehr früh auf die Eltern-Kind Spielräume von Brigitte Moser getroffen, da habe ich gelernt bei mir zu bleiben und zu mir und meiner Familie zu stehen. Zu den Spielräumen gehören auch die wertvollen, regelmäßigen Gesprächsabende für Eltern. Bei diesen Abenden habe ich mir jedes Mal so viel mitgenommen, dass ich daran wachsen konnte, wodurch ich mich immer sicherer in meiner Rolle als Mutter gefühlt habe.
Die erste Kinderbetreuung schwebte im Raum, und wie das Leben es will, hat sich eine Gruppe Menschen versucht eine elternverwaltete Kindergruppe zu gründen, der wir uns angeschlossen haben. Der Plan ging auf und diese Gruppe besteht immer noch. Wir haben Julian mit 3 Jahren dort hineinbegleitet und uns als Eltern dort sehr viel eingebracht. Das hat uns ein familiäres und wohliges Gefühl gegeben.
Die Pikler Pädagogik hat mich so sehr inspiriert das ich von 2009-2010 den Emmi Pikler-Grundkurs absolviert habe. Kaum war ich damit fertig, ist im Januar 2010 unser 3. Kind Linus geboren ist. Er hat einfach noch gefehlt.
Und auf einmal sind wir ganz schön viele, mein Mann war fertig mit seinem Studium und hat Vollzeit auf der BOKU angefangen zu arbeiten und ich war daheim mit den Kindern. Erfüllend und herausfordernd gleichzeitig.
2011 kam noch ein KH Aufenthalt mit einem 1,5 jährigen Linus dazu, der mich hat kämpfen lassen wie eine Löwin und mir gezeigt hat, dass wir Mütter manchmal wirklich sehr harte Arbeit leisten müssen, um für unsere Kinder gut da sein zu können. Im selben Jahr hat Julian mit der Schule begonnen, die Freiraumschule hat sich für uns als Familie als die beste rauskristallisiert und bis heute bewährt.
Das Leben mit Kindern kostet doch einiges, somit habe ich 2012 angefangen im Popolini zu arbeiten, das war sehr schön, so nah an den Menschen, in der Schwangerschaft, mit einem Neugeborenen und als Familie, dort habe ich gemerkt, wie sehr ich es liebe Menschen zu begleiten und ihnen zu zeigen das alles in uns steckt und wir es nur manchmal nicht sehen.
Unser Leben ist gut gefüllt mit Kindergruppe, Schule, Arbeiten… doch scheinbar war noch Platz. Im April 2015 ist mein vierter Sohn Wendolin geboren. Das war wirklich eine wunderschöne Überraschung. Da meine Eltern 2011 aus Norddeutschland nach Wien gezogen sind, hatten wir auf einmal eine große Unterstützung um uns, die wir gebraucht haben. Es war für mich und meine Entwicklung wichtig, dass ich weiß, dass wir es auch „alleine“ schaffen, und konnte gleichzeitig lernen, dass ich auch Hilfe annehmen darf.
2018 hatten mein Mann Flo und ich endlich Zeit um zu heiraten – das war für uns ein wunderschöner Moment, der uns sehr glücklich gemacht hat.
2021 ein turbulentes Jahr auf vielen Ebenen, bringt uns die größte Überraschung. Im März ist Quentin, der fünfte Sohn, geboren. Da ich Schwangersein, Geburten mit allem was dazu gehört sehr liebe, waren wir für alles bereit. ….und das mussten wir auch, mein Körper hat mir klar gezeigt, dass ich mich noch besser um mich kümmern darf. Somit lernte ich alles mal abzugeben, mich um mich zu kümmern, und zu vertrauen. Mit Unterstützung von Familie und Freunden. Unser großartiges Netzwerk was wir uns in den letzten 19 Jahren aufgebaut haben, hat uns dazu gebracht alles zu bewältigen.
Das stetige Wachsen meiner Kinder lässt mich staunen, wie großartig jeder auf unterschiedlichste Weise mit Themen wie Digitalisierung, die große Liebe, Anderssein, Fortgehen etc. umgeht, und das Leben meistert, mich dran teilhaben lässt oder auch nicht…